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Bereichsausbildung Atemschutzgeräteträger

IMG_0120.JPGAn den beiden vergangenen Wochenenden fand die Bereichsausbildung Atemschutzgeräteträger (kurz AGT) auf dem Gelände des Ortsverbands Wörrstadt statt. Hierbei haben 10 Helfer des OV Mainz erfolgreich teilgenommen. IMG_0010.JPGAtemschutzgeräteträger sind im Katastrophenschutz für den Einsatz in Schadatmosphären nicht wegzudenken. Die notwendigen Fachkenntnisse sowie praktische Übungen werden den Helfern beim THW im Rahmen einer 2 Wochenenden umfassenden Bereichsausbildung vermittelt.

Geleitet wurde die Ausbildung von Fachbereichsleiter Gregor Heuser und den Bereichsausbildern Atemschutz, welche aus den Ortsverbänden Wörrstadt und Ludwigshafen stammen. Die teilnehmenden Helfer kamen aus den Ortsverbänden Mainz, Wörrstadt und Frankenthal.

Gestartet wurde die Ausbildung mit einer theoretischen Einführung in die Thematik. Hierzu gehören unter anderem Grundverständnis bei Fragen wie zum Beispiel: "Wie funktioniert die menschliche Atmung", "Was sind Atemgifte und wie wirken diese", "Welche Möglichkeiten zum Schutz vor Schadstoffen gibt es".

IMG_0007.JPGPICT0231.JPGAnschliessend fand eine Einweisung in die Verwendung von Filtermasken statt. Nach einem kleinen "Rundlauf" als Gewöhnungsübung ging es in eine erste Übung. Der Auftrag lautete: "Absuchen der Unterkunft nach verletzten Personen und Durchführung der Personenrettung. Das ganze unter Null-Sicht-Bedingungen". Die Null-Sicht wurde simuliert durch das Abkleben der Masken mit Kreppband. Anschliessend wurde die Unterkunft des OV Wörrstadt von den Helfern auf Knien abgesucht und aufgefundene Personen aus der "Schadatmosphäre" heraus transportiert.

Als nächstes stand die Vorstellung des THW Pressluftatmers "PAS Standard" auf dem Programm. Hier wurde mit der Gerätekunde begonnen. Da bei einem Atemschutzeinsatz das Leben des Atemschutzgeräteträgers von seinem funktionierenden Gerät abhängig ist, kontrolliert jeder Träger sein eigenes Gerät vor Einsatzbeginn sehr gründlich.

IMG_0008.JPGHierzu zählt eine Dichtigkeitsprüfung des Systems sowie ein Funktionstest der Alarmeinrichtung. Diese Alarmpfeiffe warnt durch einen lauten anhaltenden Ton, wenn die Atemluftflasche sich ihrem Ende neigt. Allerdings wird im Regelfall nicht solange gewartet. Die Faustformel sieht vor, dass man die für den Anmarsch zur Einsatzstelle verbrauchte Luft mit 2 multipliziert und diese Menge dann als Rückmarschreserve vorhält. Eine ständige Überprüfung des noch vorhandenen Restdrucks ist mittels eines Druckmanometers jederzeit möglich. Diese Angaben werden auch kontinuierlich über Funk der Atemschutzüberwachung mitgeteilt. Diese hat so eine Kontrollmöglichkeit darüber, wo sich die Trupps befinden und wie lange diese noch ungefähr arbeiten können. Zur Sicherheit werden bei jedem Einsatz zusätzlich zu den eingesetzten Trupps weitere Kräfte - welche ebenfalls bereits Atemschutzgeräte angelegt haben - ausserhalb der Einsatzstelle vorgehalten, um im Notfall sofort eingreifen zu können.

Nach Anlegen der PA (Pressluftatmer) wurde dann in mehreren Übungen der Einsatz simuliert. Dabei wird ausschliesslich truppweise gearbeitet. Dies dient der Eigensicherung, denn falls einem AGT (Atemschutzgeräteträger) im Einsatz etwas zustossen sollte, können nur so eine sofortige Meldung des Vorfalls und Einleitung von Hilfemassnahmen gewährleistet werden.

PICT0033.JPGPICT0158.JPGEin Übungsszenario sah das Auffinden und Retten einer unbekannten Anzahl von Verletzten aus einem total verrauchten Gebäude vor. Bei einer Sichtweite von gerade einmal 10-20cm ist das Absuchen ganzer Räume nur durch Tasten und gute Kommunikation unter den eingesetzten Trupps möglich. Wurde eine Person aufgefunden, so wurde auch diese schnellstmöglich in Sicherheit gebracht.

Eine weitere Situation wurde im Trümmergelände des Ortsverbands Wörrstadt simuliert. Hier wurden in einer innen verbauten Betonröhre Personen - auch mit PA ausgestattet - ausgelegt und die Röhre anschliessend mit Rauch geflutet. Auch hier lautete wieder der Auftrag "Trupp zur Personenrettung voran".

Auch Situationen wie der Ausfall eines PA-Systems wurden im Rahmen der Ausbildung gelehrt und geübt. Hierzu zählt beispielsweise das Umkoppeln eines AGT an die Bypass-Leitung des eigenen PA-Systems. Oder aber das Ab- und wieder Neuaufsetzen des PA im Einsatz, um Hindernisse überwinden zu können, stand auf dem Programm.

Den Abschluß bildete eine schriftliche Prüfung, bei der nochmals das erlernte Wissen der Teilnehmer abgeprüft wurde. Endgültig einsatzbereit sind die neuen AGTs aber erst, wenn sie demnächst noch die Atemschutzteststrecke bei der Feuerwehr Alzey erfolgreich absolvieren. Hierbei gilt es mit PA in einer bestimmten Zeitspanne eine Übungsstrecke zu überwinden und einige Aufgaben wie Klettern auf einer Endlosleiter oder Fahren auf dem Fahrradergometer zu durchlaufen.

Einen herzlichen Dank an die Ausbilder, die Verletztendarsteller und natürlich auch an Kurt für die einwandfreie Verpflegung!

Gratulation zur bestandenen Ausbildung und Theorieprüfung an Marcus Datz, Manuel Eckhard, Jörg Heim, Felix Preußer, Markus Reiners, Tobias Reuter, Kai Ruth, David Sawinski, Frank Schmitt und Sascha Weber!

Weitere Bilder der Ausbildung sind in unserer Fotogalerie zu finden.