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Gemeinsamer Ausbildungstag der ASB Höhenrettungsgruppe (HÖREG) und des OV Mainz

Spannung, viel Vertrauen, hoher kameradschaftlicher Faktor und Spaß ohne Ende, das sind nur einige Attribute, die unsere „sinnvolle Freizeitbeschäftigung“ am 3. Samstag im April treffend beschreiben. Selbst das Wetter passte zu unserem Vorhaben am Wasser. Es regnete.

 
Die HÖREG des ASB Kreisverband Mainz-Bingen war an uns herangetreten, um eine gemeinsame Übung auf dem Rhein zu begehen. In der Planung standen das Abseilen von einer Brücke und das sichere Landen in einem Rettungsboot des THW.

Als Kai Ruth, unser stellv. Zugführer, mich Mitte der Woche fragte, ob ich an einer gemeinsamen Ausbildung mit der Höhenrettungsgruppe des ASB teilnehmen wollte, brauchte ich nicht lange nachzudenken. Ich sagte sofort zu. Als Öffentlichkeitsbeauftragte des OV Mainz bin ich gerne mit den Kameraden aus dem Zug unterwegs. Nicht nur, um später darüber zu berichten, sondern auch, um immer wieder etwas dazu zu lernen. So war ich voller Vorfreude, die, wie sich am Ende des Samstages herausstellte, absolut berechtigt war.


Eine sieben Mann starke THW Mannschaft traf sich um 08:30 Uhr im OV, um die beiden Boote -Sturmboot  und Schlauchboot- sowie das entsprechende Material zu verlasten. Die Höhenrettungsgruppe des ASB (fünf gestandene Männer und eine super Jenny) kamen um 10:00 Uhr in unseren OV. Nach einer kurzen Ablaufbesprechnung rückten wir gemeinsam aus.
 
Der ASB nahm Kurs auf die Kaiserbrücke. Die inzwischen sieben Mann plus eine Frau starke THW Truppe musste zuerst bis nach Weisenau zur Nato-Rampe fahren, um dort die Boote ins Wasser zu lassen.

Um ca. 11:00 Uhr waren dann alle an der Kaiserbrücke auf ihren Positionen. Die HÖREG auf der Brücke, das Sturmboot mit vier Mann darunter und unser Schlauchboot -als Sicherungsboot, ebenfalls mit vier Mann Besatzung- in entsprechender Entfernung.
 
Alles klappte prima. Nur einmal hing Jenny etwas länger am Sicherungsseil, das Boot musste noch einmal besser herankommen, sonst hätte Jenny nicht nur nasse Füße bekommen. Beseelt vom Erfolg des Abseilens einzelner Personen, kam der Wunsch auf, einen Schleifkorb mit einer verletzen Person von der Brücke abzuseilen. Keiner von den Anwesenden hatte das jemals getan. Wir waren entsprechend aufgeregt und verfolgten voll Spannung die vermeintliche Rettungsaktion. Es klappte beim ersten Mal so gut, dass bei der Wiederholung einer unserer THW-Helfer im Korb lag.
 
  
 
 
Es war ein Geben und ein Nehmen, ein Hand in Hand Arbeiten, das nicht vermuten ließ, dass diese Aktion so zum Ersten Mal geübt wurde. Hätten wir uns in unserer Kleidung nicht farblich unterschieden, keiner hätte gemerkt, dass wir unterschiedlichen Organisationen angehören.
 
Ich persönlich hatte neben dem Spaß noch ein besonderes Highlight. Jennys Überredungskünsten folgend ließ ich mich in der professionellen Obhut von Pedro Bargon ebenfalls von der Brücke abseilen. Es war ein unbeschreibliches Erlebnis. Das nächste Mal darf es ruhig ein bisschen höher sein.
 
Ausbildung und Übung ist für alle Hilfsorganisationen das A & O. So kann man im Ernstfall das Geübte sofort abrufen und den Verletzten, bzw. den Verunfallten, schnellstens helfen.
 
Die Kameraden des OV Mainz bedanken sich herzlich für diese gelungene Übung und für die Einladung zum anschließenden Mittagessen. Wir werden uns revanchieren.
 
 
Bilder: Petro Bargon ASB und D. Eich THW
 
 
Quelle für folgende Zusammenfassung: Internetseite des ASB Kreisverband Mainz-Bingen
 
Der Höhenrettungsdienst ist eine Gruppe von Rettungssanitätern, Rettungsassistenten und Ärzten, deren Aufgabe es ist, in exponierten Lagen die notfallmedizinische Versorgung am Patienten durchzuführen und dann eine schonende Rettung der Personen aus Tiefen und Höhen vorzunehmen. 
 
Bauwerke, Großbaustellen, Industrieanlagen und andere hohe Konstruktionen (Sendeanlagen, Baukräne), die über die Höhe von acht Stockwerken reichen, sind das Übungs- und Einsatzgelände der Höhenretter.  Aber auch für den Bereich der Tiefe (Brunnen, Schächte, Silos, Tiefbau) verfügt die Höhenrettungsgruppe über schnelle und sichere Rettungsverfahren.
 
Bevor die medizinische Versorgung am Patienten geleistet werden kann, muss ein Trupp zunächst für die Sicherheit der Helfer sorgen und ein Sicherungssystem aufbauen. Danach wird der Patient stabilisiert, um ihn dann ohne Zeitdruck und vor allem schonend, physisch zu retten.
 
Das verwendete Material besteht zum Beispiel aus Auffanggurten, Abseilgeräten, Kernmantelseilen bis zu 220 Meter Länge sowie einem Rucksack mit Medikamenten. Schleifkorb, Y-Falldämpfer, Rettungsgurt, Schweizer Netz etc.
 
Entsprechend dem Einsatzgebiet und dem Arbeitsumfang sind denn auch die Anforderungen an den Helfer: Absolute Schwindelfreiheit, Höhentauglichkeit, hohe körperliche Belastbarkeit, Knoten- und Seilkunde, Kenntnisse der Sicherungs- und Abseiltechnik, Teamfähigkeit sowie eine anerkannte Ausbildung im Bereich Notfallmedizin. Bereitschaft 120 Übungsstunden im Jahr zu leisten. Jedes Wochenende ist das Team im oder am Übungsobjekt (Hochhäuser, Silos und Kräne usw.).
 
Die HÖREG besteht aus Mitgliedern der Schnell-Einsatz-Gruppe. Sowohl haupt- als auch ehrenamtliche Helfer aus den unterschiedlichsten Berufsgruppen zählen zum Team. Zurzeit besteht unsere Gruppe aus 27 Helfern.