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"Tag des THW" in Chemnitz

Chemnitz. Vom 15. bis 17.05.09 fand in, und vor allem um die Chemnitzer Stadthalle herum der "Tag des THW" statt. Rund 900 Führungskräfte aus den THW Ortsverbänden, Geschäftsstellen, den Landes- und Länderverbänden sowie der THW Leitung in Bonn waren zusammengekommen, um unter dem Motto "Zukunft gemeinsam gestalten" zu diskutieren. Mit einem Festakt und promineten Gästen wurde zudem das Jubiläum "20 Jahre THW in den östlichen Bundesländern" begangen.

Schon am ersten Tag konnten sich die Teilnehmer in vier thematisch getrennten Fachforen über zukünftige Entwicklungen im THW sowie Ziele und Herausforderungen für das THW informieren. Anschließend bestand die Möglichkeit über die Stellungnahmen der Experten zu diskutieren, bzw. weitere Informationen und Praxiserfahrungen einzubringen. Als wichtiger Punkt im sog. Zukunftsforum stellte sich dabei die Einschätzung der ausschließlich ehrenamtlichen Dienststellenleiter in Bezug auf die immer weiter steigende zeitliche und fachliche Belastung heraus, die ein solches hochrangiges Amt mit sich bringt. Ergebnisse der Foren wurden am folgenden Tag in großer Runde präsentiert.

Zum Festakt zu "20 Jahren THW in den östlichen Bundesländern" am Samstag waren, neben Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble, auch der Ministerpräsident des Freistaates Sachsen Stanislaw Tillich und der Generaldirektor des Tschechischen Feuerwehr-Rettungscorps Miroslav Stepan zu Gast. Auch sie dankten allen THW'lern für Ihren Einsatz. Hierbei berührte besonders das Lob des Nachbarn über die professionelle Arbeit der Ehrenamtlichen, die gerade auch im Ausland ein hohes Ansehen genießen würden und die Wünsche, immer Gesund aus den Einsätzen zurückzukehren, die Anwesenden.
 
Um die Stadthalle herum boten THW Ortsverbände eine Material- und Leistungsschau, die einen interessanten Einblick in die Arbeit und Ausstattung der Hilfsorganisation bot.
 
Gleichzeitig bot die Veranstaltung vor allem eine gute Plattform der Begegnung der THW'ler aus ganz Deutschland. So konnte man ehemalige Kameraden und Kursteilnehmer wiedersehen, Vertreter aus Nachbar-Ortsverbänden treffen und auch neue Kontakte knüpfen.
 
Am Rande nutzte allerdings eine junge Delegation der Partei "Die Linke" die Veranstaltung für eine Demonstration unter dem Slogan "Keine Alternative zum Wehrdienst". Dabei wurden Flugblätter verteilt, in denen dasTHW mit Organisationen, die es bereits seit dem ersten Weltkrieg gegeben hat, vermengt wurde und als "Streikbrecher-" und vermeintliche "Nazi-Organisation", die vor 20 Jahren quasi in einen fremden Staat eingefallen sei, verunglimpft. Versuche hinter die sich doch als recht krude darstellende Logik der Protestler zu kommen und über die 1950 gegründete, unter dem Schutz der Genfer Konvention stehende, humanitäre Organisation zu informieren und diskutieren, schlugen leider fehl.
 
Am Abend leitete eine Lasershow, die einen Streifzug durch markante THW Stationen darbot, den "Blauen Abend" ein. Hierbei löste das Erscheinen eines MAN-LKW vom Typ "7t mil gl", auch genannt "Emma", ein beim THW berühmt-berüchtigtes Fahrzeug, das ursprünglich von der Bundeswehr übernommen wurde, sogar Szenenapplaus aus.
 
Anschließend zog das "Studio W.M.", eine Chemnitzer Einrichtung in der ehrenamtlich junge Talente von Opernsänger Wieland Müller betreut werden, die Teilnehmer in einer über zweistündigen Show in seinen Bann. Mit einem Potpourri bekannter Musicals, beginnend mit "Starlight Express" über "Linie 1", "Evita", "Mamma Mia" und vielen anderen, konnte das Ensemble einer kommerziellen Produktionen durchaus nicht nur das Wasser reichen, sondern auch in seiner Wirkung mitunter übertreffen. Die in der Chemnitzer Stadthalle installierte Orchesterorgel bot einfach, live gespielt, die perfekte Grundlage für das vom Chemnitzer THW Helfer Daniel Dorn gesungene "Phantom der Oper".
 
Am Sonntag dankte auch Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel in ihrer Rede allen THW Helfern und auch deren Angehörigen für ihr Engagement und ihre Unterstützung bei Ihrer wichtigen Arbeit. Das "Ohne Ehrenamt kein Staat zu machen" und das THW "unschätzbar und unerlässlich" sei, waren auch ohne den bevorstehenden Wahlkampf einige der Aussagen, für die die Zuhörer dankbar waren.
 
In seiner Grundsatzrede stellte THW-Präsident Albrecht Broemme die Ausbildung der ehrenamtlichen Einsatzkräfte in den Mittelpunkt und nannte die Ausrichtung auf zukünftige Gefahrenslagen als wichtige Ziele für die Ausrichtung seiner Behörde.
 
Blieb noch die Frage zu der Rechnung "20 Jahren THW in den östlichen Bundesländern", die auch die Kanzelerin, unter Aufbietung Ihres Physikstudiums, nicht auf Anhieb lösen konnte. So sei schließlich erst im Folgejahr der Wiedervereinigung, also 1991, der erste Ortsverband in den neuen Bundesländern gegründet worden. THW-Präsident Albrecht Broemme klärte bereits am Samstag während des Festaktes dazu auf, dass das THW schon 1989, dem Jahr des Mauerfalls auf eben beiden Seiten der damaligen innerdeutschen Grenze eingesetzt war, um Stacheldraht, Beton und Zäune zu entfernen und statt dessen Übergänge zu schaffen und diese zu befestigen. Das THW half also seit den ersten Stunden des Zusammenwachsens der beiden deutschen Staaten dazu bei Grenzen zu öffnen und beseitigen.
 
 
Gruppenbild mit Teilnehmern aus dem
Länderverband "HERPSL" (Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland)
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