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Chemische Fabrik Budenheim KG - Kollegen retten Kollegen

Was sollen wir tun, wenn etwas bei uns im Werk passiert? Können wir, bevor die Feuerwehr vor Ort ist, schon selbst etwas tun? Und, ist es sogar möglich, dass die Mitarbeiter des Werks so geschult werden können, dass sie im Ernstfall selbst im Stande sind, einen Verletzten aus einem Drehrohrofen zu retten?

Ein klares JA ist die Antwort von Markus Stenger. Seit 1. Januar 2009 bei der „Chemischen“ in Budenheim als Betriebstechniker im Bereich Produktion und Technik beschäftigt, nahm er sich der Fragen an, um die entsprechenden Antworten zu finden. Markus ist nicht nur für das Werk in Budenheim eine Bereicherung, sondern auch für unseren Ortsverband, denn der zweifache Familienvater verbringt seine Freizeit beim Technischen Hilfswerk. Bedingt durch seinen beruflichen Wechsel nach Mainz, ist er seit Jahresbeginn auch aktiver Helfer in unserem Ortsverband. Seine Qualifikation zum  Trupp- und Gruppenführer der Bergungsgruppen absolvierte der Techniker auf der THW-Bundesschule in Hoya.

„Aufgrund der Anfrage und Problemstellung der chemischen Fabrik Budenheim KG im Bereich Personenrettung aus einem Drehrohrofen, der zur Herstellung von Natriumphosphat verwendet wird, habe ich als zuständiger Betriebstechniker für Produktion und Technik, Hilfestellung signalisiert. Bei der Vorbesprechung kamen noch weitere Aspekte, wie das Abtrennen eines Dachausleger und die Höhenrettung hinzu“, berichtet Markus.

Unter dem Motto „Kollegen retten Kollegen“ war das Ziel zum einen, eine Übung zur Personenrettung zu organisieren, zum anderen, die Mitarbeiter im Training auf eine sofortige Rettung vorzubereiten. 

Da im Ernstfall jeder Handgriff sitzen muss, ist es von großer Bedeutung immer wieder zu üben. Auch für unsere Helfer, die gerade erst aus der Grundausbildung in die Gruppe gekommen waren, bringt das Gelände in Bundenheim optimale Trainingsvoraussetzungen. So fuhr Markus mit der gesamten 2. Bergungsgruppe am vergangenen Dienstsamstag um 8:30 Uhr zur „Chemischen“. Zunächst wurde, auf Wunsch des Werks, der Dachausleger abgetragen. Nach einem gemeinsamen Mittagessen im Werk hat die Gruppe mit der Höhenrettung aus den Montageöffnungen begonnen.

 

 

Für einige Helfer war es das erste Mal, dass sie das Abseilen trainieren konnten. Daher startete die Gruppe zunächst aus einer Höhe von ca. 10 Meter, um ein Gefühl für Gerät und Höhe zu bekommen. „Nach ein bis zwei Durchgängen haben wir uns an die 25 Meter gewagt. Mit einem komischen Gefühl im Magen haben sich „die Jungs“ tapfer geschlagen und jeder hat auch aus dieser Höhe den sicheren Abstieg nach unten geschafft“, erzählt Markus stolz.

 

Nach dem Mittagessen kam auch die Jugendgruppe zum Werk. Alexander Kehm, unser Jugendgruppenleiter, wollte sich die Gelegenheit nicht nehmen, seine Gruppe ebenfalls am Training teilhaben zu lassen. Die Jugendgruppe hat schon einige Erfahrung im Abseilen sammeln können, da Alexander es immer wieder trainiert. So haben die Junghelfer ohne große Angst und lange Einweisung die Höhenmeter sicher überwunden.

 

Zuletzt stand noch die Rettung aus dem Drehrohrofen an. Mit drei Helfern im Drehrohr und zwei Helfern an der Einstiegsöffnung wurde der Verletzte innerhalb von fünf Minuten auf einer Bergeschleppe aus dem Rohr gerettet und  dem Rettungsdienst übergeben.

Zum Abschluss versammelten sich alle Beteiligten noch zu einem Gruppenfoto. Neben den Helfern der B2 und der Jugend waren auch der Betriebsratsvorsitzende der Chemischen Fabrik Budenheim KG, Herr Merz und der Vorarbeiter der PB1, Herr Fredi Wolf mit von der Partie.

Vielen Dank an die "Chemische Fabrik Budenheim KG" für die gute Zusammenarbeit und die Möglichkeit auf dem Werksgelände üben zu dürfen.

Erst wenn alle Trainingseinheiten abgeschlossen sind, werden die Kollegen der Fabrik ebenfalls unterrichtet und geschult. Wir werden über den Verlauf dieser Aktion weiterhin berichten.