Ausbildungswochenende des technischen Zuges ein voller Erfolg
Mainz, Samstag der 15. August um 07:30 Uhr begann das Ausbildungswochenende mit dem üblichen gemeinsamen Frühstück im Ortsverband. Nachdem das gesamte Material für das Wochenende verlastet war konnte sich die Kolonne, bestehend aus 7 Fahrzeugen des OV Mainz, dann in Richtung Übungsgelände bei Neustadt an der Weinstraße in Marsch setzen.
In diesem Jahr entschloss sich die Führung des technischen Zuges dazu, seit langer Zeit wieder, ein Ausbildungswochenende zu gestalten. Als Gelände konnten wir freundlicherweise auf das THW Übungsgelände in Neustadt an der Weinstraße zugreifen. Vielen Dank hier noch einmal an den Ortsverband und die Geschäftsstelle von Neustadt für die Unterstützung.
Mit Abfahrt im Ortsverband startete auch sogleich der Ausbildungsbetrieb. Denn für die Kraftfahrer und Sprechfunker stellt die Fahrt als Marschkolonne schon eine erste Herausforderung dar. Gemäß §27 der StVO handelt es sich bei einem geschlossenen Verband, wozu auch die Marschkolonne gehört, um "...eine geordnete, einheitlich geführte und als Ganzes erkennbare Personen- oder Fahrzeugmehrheit. Maßgebend sind einheitliche Führung, geschlossene Bewegung, bei Fahrzeugen auch einheitliche Kennzeichnung (Wimpel, Schilder, Fahrzeugart und -farbe, Beleuchtung)...".
Zur Kennzeichnung der Kolonne werden die zugehörigen Fahrzeugen mit Flaggen (erstes bis vorletztes Fahrzeug setzen blaue Flagge, das letzte Fahrzeug die grüne Flagge) gekennzeichnet. Zusätzlich haben alle Kolonnenfahrzeuge Abblendlicht eingeschaltet sowie das erste und letzte Fahrzeug der Kolonne die blaue Rundumkennleuchte ("Blaulicht") eingeschaltet. So gekennzeichnet gilt die Kolonne im Rahmen der StVO als ein Verkehrsteilnehmer. Das bedeutet, wenn beispielsweise an einer Lichtanlage ("Ampel") das Führungsfahrzeug diese bei grün passiert auch die restlichen Kolonnenfahrzeuge nachfolgen, auch falls die Ampel zwischenzeitlich umschaltet.
Gut und vergleichsweise schnell war das Ziel erreicht und das Feldlager konnte aufgebaut werden. Dies bestand aus 3 Zelten vom Typ SG-30, welche mit Feldbetten bestückt wurden sowie einigen Biertischgarnituren und einer improvisierten Feldküche.
Im Rahmen der Ausbildung stellte die Fachgruppe Infrastruktur unseres Ortsverbandes dann die Beleuchtung sowie Wasserversorgung sicher. Hierzu wurden neben einem Feldwaschbecken auch zwei Duschkabinen errichtet. Zur Simulation eines realen Feldlagers, in welchem nicht immer eine direkte Versorgung mit Trinkwasser aus einer Leitung sichergestellt sein kann, wurde ferner ein Trinkwasserbecken als Zwischenspeicher eingerichtet, aus dem die weitere Wasserversorgung entnommen werden konnte. Auch wurde eine entsprechende Ausleuchtung des Lagers für die Nachtstunden vorbereitet.
Nach einer mittäglichen Stärkung wurde, dass speziell als Übungsgelände angelegte Areal, in Augenschein genommen. Hier befanden sich neben einem, als teilzerstört dargestellten, Übungsturm mit mehreren Etagen und vielen Kriechgängen noch ein weiterer Holzturm sowie viele Randtrümmer. So gleich begannen die Gruppen mit der eigenständigen Ausbildung. Der zentral errichtete Übungsturm, mit mehreren Etagen, vielen Tunnelgängen und von Randtrümmern umgeben, bot hier zahllose Möglichkeiten.
Zum Abschluss der Ausbildung am Samstagabend wurde noch eine Atemschutzübung durchgeführt. Die ausgebildeten AGT unseres Ortsverbands wurden dazu in mehrere Trupps eingeteilt und mussten, dass extra unter Rauch (Nebel) gesetzte Gebäude im "Blindflug" erkunden und durchqueren. Im Außenbereich wurde die Atemschutzüberwachung eingerichtet und betrieben, bei ihr müssen sich alle Trupps anmelden und während des Einsatzes regelmäßig melden. Die Atemschutzüberwachung überprüft dabei ständig ob noch ein Kontakt zu den Einheiten besteht und die Trupps noch über ausreichende Atemluftreserven, für den Rückweg, verfügen.
Aufgrund der großen Hitze die an dem Wochenende herrschte war die Suche nach kreativen Abkülungsmethoden nicht fern...
Beendet wurde der Abend beim gemütlichen Hamburger Grillen und anschließendem kameradschaftlichen Ausklang am Lagerfeuer.
Die Nacht war entsprechend kurz, auch bedingt dadurch das in den frühen Morgenstunden ein Martinshorn das Lagerleben erwecken lies. Neben einem freundlichen “Guten Morgen“ wurde "Einsatzbereitschaft herstellen" verkündet.
Wenige Minuten später war der technische Zug einsatzbereit versammelt. Zum Abschluss des Wochenendes war noch eine kleine Übung geplant. Hierbei sollten die Helfer das gelernte und am Vortag geübte Wissen praktisch einsetzen. Dazu wurden die Führungskräfte aus den Gruppen herausgelöst und als Übungsbeobachter eingesetzt. Die Helfer erhielten zunächst den Auftrag sich zu organisieren (Benennung eines Gruppenführers und von zwei Truppführern) um den Einsatzauftrag zu übernehmen.
Auszug aus dem Einsatzbefehl:
1. Lage:
Nach einer Verpuffung in einem Industriegebäude sind mehrere Angestellte vermisst.
2. Auftrag:
Erkunden des Schadensgebiets. Festellen ob sich noch vermisste Personen in dem Bereich befinden. Bergung/Rettung dieser Personen aus dem Gefahrenbereich.
Der Auftrag wurde von den benannten Führungskräften übernommen, die Einsatzstelle mit GKW1 und MzKW angefahren und die Erkundung eingeleitet. Hier wurde auch das sogenannte "Ex-Warn Gerät" (Mehrgasmessgerät X-am 7000) eingesetzt. Als in den Tunnelgängen dann plötzlich der Alarm anschlug reagierten die eingesetzten Kräfte schnell und richtig, sie traten unverzüglich den geordneten Rückzug an. Nach Meldung der Lage wurde entschieden die Erkundung unter Atemschutz fortzuführen. Die dabei in den Tunneln aufgefundene bewusstlose Person (Dummy) wurde kurz darauf gefunden und mittels Bergetuch gerettet.
Die parallel fortgesetzte Erkundung ergab, dass sich zwei weitere Personen in dem Gebäude befanden, welche bis zur anstehenden Rettung betreut wurden. Zur Rettung kamen dann verschiedene Methoden zum Einsatz. Mit Hilfe von Schleifkorb, schiefer Ebene und Seilbahn konnten die Personen sicher gerettet werden.
Mit dem Ende der Übung und einer kurzen Nachbesprechung, welche durchweg positive Punkte lobte, hatten sich dann alle Beteiligte ein ordentliches Frühstück verdient.
Nach abschließendem Rückbau und Reinigung konnte der Heimweg, ebenfalls als Marschkolonne angetreten werden.
Unser Dank gilt neben den Kameraden aus Neustadt auch den Helferanwärter unserer Grundausbildung, die uns tatkräftig als Mimen unterstützt haben sowie dem improvisierten Verpflegungstrupp, bestehend aus Zugtrupp und einem Helfer des OV Stabs, der für das vorzügliche leibliche Wohl während des ganzen Wochenendes gesorgt hat.
Viele weitere Bilder des Ausbildungswochenendes befinden sich hier in unserer Foto-Galerie.