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Neue Fachgruppe für den OV Mainz *April-April*

Mainz. Der Ortsverband Mainz kann sich über eine neue Fachgruppe freuen. Bundesweit bekommt pro Landesverband ein OV die neue Fachgruppe „Beschallung“. Diese soll in den Ortsverbänden erprobt werden. Großschadenslagen machen es nötig, die Bevölkerung schnell und effektiv über Gefahren zu informieren. Das THW hat nun die Möglichkeit, andere Behörden bei Evakuierungen mit modernster Technik zu unterstützen.
Der Landesverband Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland (HeRpSl) hat sich zur Erprobung gezielt den Ortverband Mainz ausgesucht: Aufgrund der durch den Ausbau des Frankfurter Flughafens geänderten Anflugkorridore hat die Zahl der Anflüge über Mainzer Territorium erheblich zugenommen. Um im Falle eines Großschadensereignisses gerüstet zu sein, war daher der OV Mainz die erste Wahl für die Erprobung der neuen Fachgruppe.

Update 2011-04-02: Wie sich sicherlich die meisten denken konnten, handelte es sich bei der Meldung natürlich um unseren Beitrag zum 1. April. Wir hoffen damit den Tag ein wenig bereichert zu haben.

In Mainz wird eine FGr. Beschallung Typ A disloziert. Das heißt, dass eine Gesamtleistung über 20000 Watt vorhanden ist. Als Fahrzeug wird der Gruppe ein neu entwickelter Mercedes Zetros zur Verfügung gestellt. Dieser ist mit einem Lautsprechersystem bestückt, welches über einen hydraulischen Mast auf 13 Meter Höhe gebracht werden kann. So ist es möglich, ein Gebiet schnell mit Informationen zu versorgen. Im Rahmen der Erprobung werden dabei Lautsprechersysteme der Hersteller Bose und Harman Kardon im praktischen Einsatzbetrieb gestestet. Nach Auswertung der Ergebnisse der Erprobungsphase wird sich das THW bei der späteren regulären Beschaffung, auf Grundlage der durch die ehrenamtlichen Kräfte gewonnenen Erkentnisse, für eines der beiden Systeme entscheiden. Beladen ist das Fahrzeug zusätzlich mit mehreren tragbaren Lautsprechern und Stativen. Diese können an und in Einsatzstellen aufgebaut werden und bieten so die Möglichkeit, die Einsatzkräfte an großen Schadenstellen schnell über Lageänderungen zu informieren. Damit können auch Probleme wie der Ausfall des Funknetzes aufgefangen werden. Darüber hinaus kann die Technik zur Information der Bevölkerung im Umkreis genutzt werden.
 
Betrieben werden kann die Technik mit einem auf dem Fahrzeug fest installierten 50 kVA Stromerzeugungsaggregat. Beleuchtungsmaterial ist ebenfalls vorhanden, um in Evakuierungsgebieten schnell und unproblematisch für ausreichend Licht zu sorgen. Als weitere neue Fahrzeuge sind auf dem „SchallKW“ drei Segways verlastet. Mit diesen können Melder sich schnell bewegen oder auch Lotsenaufgaben übernehmen. Ob es die Segways auch in die endgültige StAN (Stärke und Ausstattungsnachweisung) schaffen werden steht, aufgrund der recht hohen Kosten vor allem im Bereich der Akkumulatoren (Batterien), noch offen. Auch hier werden die Ergebnisse der Erprobung sicherlich genauere Details offenbaren. Ausgeliefert werden die Fahrzeuge in den nächsten Wochen. Da die Gruppen eine Stärke von 0/2/7/9 haben, werden sie zunächst mit Helfern und Unterführen aus anderen Gruppen in Zweitfunktion betrieben, bis genug eigenes Personal für die Gruppen vorhanden ist.

Wenn die einjährige Testphase positiv verläuft, soll eine solche Gruppe pro GFB, als überregionale Fachgruppe, angesiedelt werden. Bis dahin hat unser OV die Gelegenheit, Fahrzeuge und Technik im neuen Einsatzspektrum zu erproben und so auch die Ausstattung noch an die gewonnenen Erfahrungen anzupassen. Die Freude bei den Helfern im Ortsverband, über die Möglichkeit der aktiven Mitgestaltung und Erprobung neuer Konzepte, ist groß.