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Alarmierungsübung für den TZ

Am Samstag, 28.05.2011, fand eine Alarmierungsübung für die Helfer des Technischen Zuges statt.

Angenommene Lage war eine Verpuffung in einem Wohnhaus. Lage des Objektes ist direkt an der Bahnstrecke Alzey-Mainz.

Hauptziele der Übung waren die Überprüfung der internen Alarmierungswege, des Führungsverhaltens der Gruppen- und Truppführer und nicht zuletzt auch die Ermittlung des Ausbildungsstandes der Helfer.
 

 

Direkt an der Bahnstrecke Alzey-Mainz befindet sich ein baufälliges Wohngebäude.
Dieses diente nun als Übungsobjekt für die Helfer des Technischen Zuges.

Als Übungslage wurde eine Verpuffung in diesem Gebäude angenommen, welches dadurch zum Teil zerstört wurde. Trümmerteile drohten auf die benachbarte Bahnstrecke zu stürzen und gefährdeten deshalb den Bahnverkehr. Ebenso waren die Fußböden im Obergeschoss instabil und drohten nachzugeben. Ob sich Personen im Gebäude oder der näheren Umgebung befanden war zu diesem Zeitpunkt nicht bekannt.

Um 05:10 wurden die Gruppenführer der beiden Bergungsgruppen sowie die komplette Fachgruppe Ortung alarmiert. Nach dem diese im Ortsverband einsatzbereit waren, wurden sie durch den Zugführer in die Übungslage eingewiesen und erhielten ihre Einsatzaufträge: Die Gruppenführer Bergung sollten Vorort die Lage erkunden und alle benötigten Materialien ermitteln, die für die Durchführung der Abstütz- und Sicherungsarbeiten erforderlich waren. Die Fachgruppe Ortung sollte überprüfen ob die Anwohner  sich noch innerhalb des Hauses oder in der näheren Umgebung befanden. Zunächst galt es jedoch mittels vorgegebener Koordinaten und vorhandenem Kartenmaterial die genaue Lage des Unglücksortes zu ermitteln und den Anfahrtsweg zu bestimmen.

An der Einsatzstelle angekommen verschafften sich die Gruppenführer zunächst einen Überblick über die Lage und begann sodann mit der Umsetzung der erhaltenen Aufträge. Parallel hierzu richtete der Zugtrupp im FüKW der Fachgruppe Führung & Kommunikation seine Führungsstelle ein und alarmierte die restlichen Helfer des technischen Zuges.

Die Suche nach Personen durch die Fachgruppe Ortung verlief ohne Erfolg. Offensichtlich waren die Anwohner während der Verpuffung nicht anwesend. Deshalb begannen die Helfer damit die zugewucherten Zuwege zum Gebäude passierbar zu machen, um den Kräften, welche nachrücken sollten, den Zugang zur Einsatzstelle zu erleichtern. Nach Abschluss der Erkundung durch die Gruppenführer der Bergungsgruppen wurde deren Materialanforderung an die zwischenzeitlich eingetroffenen Helfer im OV weitergegeben. Dort wurden dann alle benötigten Materialien auf Anhängern verlastet. Zusätzlich sollte die Fachgruppe Infrastruktur die vorhandene Ausstattung für den Aufbau einer provisorischen Verpflegungsstelle (inkl. Feldwaschbecken und  Brauchwassertank) mitbringen. Auch die nachrückenden Einheiten durften sich vor der Abfahrt zum Übungsgelände im Kartenlesen und Koordinatenfinden üben ...

Nach der Ankunft am Übungsobjekt übernahmen die Gruppenführer der Bergung ihre Einheiten. Zunächst wurden die Helfer über die bestehenden Gefahren - speziell durch den Zugverkehr - belehrt. Danach wurden die gefährdeten Fußböden des Obergeschoss durch den Verbau von Bausprießen und sogenannten "Schwelljochen" abgesichert um ein gefahrloses Betreten der oberen Räume zu ermöglichen. Ein absturzgefährdeter Balkon wurde ebenfalls abgestützt.

Die Helfer der Ortungsgruppe nahmen zu diesem Zeitpunkt die Funktion von Sicherungsposten wahr und überwachten das Gebäude auf Rissbildung und stellten sicher das ihre Kameraden der anderen Teileinheiten sich an die Sicherheitsbestimmungen hielten.

Außerhalb des Gefahrenbereichs wurde derzeit die Verpflegungsstelle eingerichtet und auch direkt nach ihrer Fertigstellung in einem Schichtsystem von den einzelnen Trupps für Verpflegungspausen genutzt. Die Arbeiten innerhalb des Objekts wurden dabei jedoch fortgesetzt.
Als das sichere Betreten des Obergeschosses gewährleistet war, wurden zunächst Teile des Dachs und einer Zwischendecke entfernt und auch der Kamin abgerissen. Danach wurde die Giebelseite, welche sich in Richtung der Bahngleise befand, von oben her niedergelegt.

Dafür wurde zeitweise, aus Sicherheitsbedenken wegen herabfallender Gebäudeteile, durch die Deutsche Bahn AG das Gleis gesperrt.
Auch die Seitenwände wurden im oberen Bereich abgetragen um zukünftige Gefährdungen des Bahnverkehrs durch das Herabfallen von Steinen in den Gleisbereich auszuschließen.

Zum Abschluss der Arbeiten wurde die Treppe zum Obergeschoss entfernt und auch die verbauten Abstützelemente  wieder zurückgebaut. Dies führte zu einem kontrollierten teilweisen Einsturz der Fußböden der oberen Etage, so dass von diesen keine Gefahr mehr ausgeht.

Nach dem Verladen von Material und Werkzeug wurde die Rückfahrt zum OV angetreten, wo die Einsatzbereitschaft der Fahrzeuge wieder hergestellt wurde.

Daran schloss eine gemeinschaftliche Nachbesprechung mit allen Beteiligten an, in der die Anwesenden ihre Eindrücke des Tages darstellen und auch Lob und Kritik vortragen konnten. Diese fiel sehr konstruktiv aus und zeigte, dass man sich nicht nur in den Reihen der Führungskräfte seine Gedanken gemacht hat, sondern das auch von der Mannschaft Anregungen kamen, wie der ein oder andere Ablauf umgestaltet und verbessert werden kann. 
Dieses Engagement - egal auf welcher Stufe der THW-Hierarchie - zeigt, dass der OV Mainz auf seine Helferschaft stolz sein kann. 

Zum Abschluss wurde im Kreis der Führungskräfte noch eine Besprechung durchgeführt.
Hier wurde noch einmal auf das Thema Dokumentation eingegangen und dargelegt, wie wichtig die lückenlose Dokumentation von Entscheidungsfindung und den daraus resultierenden Arbeitsaufträgen ist.

Gegen 21:00 Uhr fand dann ein langer und arbeitsreicher Tag sein Ende.

 
Das Übungsobjekt

Ein Sicherungsposten der Deutschen Bahn AG begleitete die Übung und achtete auf die Einhaltung aller erforderlichen Sicherungsmaßnahmen.
Ebenso war eine Sanitäterin des DRK für den Eigenschutz der Einsatzkräfte anwesend. Dafür an dieser Stelle vielen Dank!