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THW Stabsrahmenübung - Mainzer Frühling 2012

Mainz. Standortverlagerte FK/Log-Wochenendausbildung im THW Landesverband Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland auf dem Gelände der Kurmainzkaserne in Hechtsheim.

Szenario: Hochwasser im Landkreis Germersheim und der Stadt Speyer auf einer Länge von ca. 50 km entlang des Rheins (Rhein-Pfalz-Kreis).
 
Ziel der Übung und Ausbildung: Es soll die Zusammenarbeit der Fachgruppen Führung und Kommunikation (FK) und Logistik aus Einheiten des THW Landesverbandes Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland (HERPSL) geübt und weiter verbessert werden. Hierein fielen insbesondere das Herstellen und Betreiben von Telekommunikationsverbindungen im Rahmen der Führungsorganisation, das Erstellen einer genauen Lagekarte durch die Führung, die Darstellung der Lage mittels neuer taktischer Zeichen und die Versorgung der Einheiten durch den Verpflegungs-, Materialerhaltungs- und den Verbrauchsgütertrupp. Ebenso sollen hier wesentlich der Einsatz der Führungsausstattung wie FüKomKw, FüLa und FmKw (Erklärungen siehe am Ende des Artikels) trainiert werden.  Und, die Übung soll den Teilnehmern ermöglichen, auch innerhalb der eigenen Gruppe zu üben.
 
Text + Bilder: Dagmar Eich (Beauftragte für Öffentlichkeitsarbeit im OV Mainz)
 
Stabsübungen sind eine gute Möglichkeit, um technische sowie nicht technische Fertigkeiten erfahrungsbasierend und realitätsnah zu trainieren. Bei Stabsrahmenübungen werden nur die „Stäbe“ -also die Einsatzleitungen- geübt. Die Einheiten vor Ort im Einsatz werden von der Übungsleitung ebenso simuliert wie die Kontakte zu Leitstellen, Behörden und sonstigen Ansprechpartnern.
 
 
Die Haupt-Aufgaben dieser Stabsrahmenübung -mit praktischen Übungsanteilen für Logistik und Fernmeldetrupps- umfasste die reale Einrichtung der für diese Schadenslage erforderlichen Telekommunikationsverbindungen, den Aufbau einer Führungsstelle und den Betrieb eines Einsatzabschnittes mit schon gesetzten Fachgruppen (FGr) einzurichten. Die Kräfte sollen die Notwendigkeit erkennen, weitere Einsatzabschnitte (EA) zu bilden und zweckmäßige Teilungen des Einsatzgebietes in Untereinsatzabschnitte (UEA) mit der entsprechen Leitung und Verantwortlichkeit vorzunehmen.
 

Die Fachgruppe Führung/Kommunikation im Technischen Hilfswerk (THW) führt die Einheiten des THW im Großschadensgebiet. Hierzu richtet sie eine Einsatzleitung ein und betreibt diese. Sie stellt und betreibt funk- und drahtgebundene Fernmeldeverkehrskreise zu der örtlichen bzw. überörtlichen Einsatzleitung der Gefahrenabwehrbehörde her. Ferner unterstützt sie fernmeldetechnisch andere Hilfskräfte.

Die Fachgruppe Logistik ist das zentrale Serviceunternehmen für alle THW-Einheiten. Im Einsatz übernimmt sie die Versorgung mit Verbrauchsgütern, die Verpflegung, die Betreuung und die Materialerhaltung. Damit wird der reibungslose Einsatzverlauf sichergestellt und die anfordernde Behörde, beziehungsweise die Einsatzleitung, entlastet.

Im Hinblick auf das Einsatzspektrum dieser beiden THW-Fachgruppen bei Großschadenslagen ist es überaus wichtig, auch die folgenden Bereiche immer wieder in ihrer Zusammenarbeit zu üben.

Für die vier Fachgruppen Logistik galt es zunächst einen Logistikstützpunkt aufzubauen. Von hier aus übernahm die Log-Führung, gemeinsam mit der FK Bad Homburg ihre Arbeit: jeweils das Einrichten und Betreiben einer Führungsstelle Logistik, einer Versorgungsstelle Verpflegung, einer Versorgungsstelle Materialerhaltung und einer Versorgungsstelle Verbrauchsgüter musste sicher gestellt sein.
 
Die Log-VG übte an diesem Wochenende fiktiv, also nur auf dem Papier. Hier wurden Waren von Fremdlieferanten oder dem THW gelagert und bei Bedarf dem Anforderer zugeführt. Beispiel: Ein Technischer Zug (TZ) fordert 10.000 Sandsäcke an, die die Log-VG diesem zuzuführen hat. Das kann bedeuten: Entweder hat sie einen Lagerbestand an Sandsäcken, dann kann sie eine Transportkomponente zusammenstellen, oder sie muss auf private Sandsackfüllstationen und Transportunternehmen zurückgreifen, um den TZ bedienen zu können.
 
Weiterhin wurde mit drei Werkstatthängern eine Versorgungsstelle Log-M eingerichtet. Die Übungsleitung (Trupp Log-M aus dem OV Hauenstein) hatte defekte Geräte vorbereitet, die während der Übung zur Reparatur eingespielt wurden. Der Trupp Log-V aus Grünberg stellte für das gesamte Wochenende die Versorgung mit Verpflegung sicher und bereitete das Essen in der Bundeswehrküche zu. Die Versorgung durch Verbrauchsgüter wurde im Wechsel mit den Log-M`s aus Bad-Kreuznach, Michelstadt und Sulzbach fiktiv geübt.
 
Die Helfer spielten einen kompletten Logistikeinsatz durch, um herauszufinden, wie man im Ernstfall am schnellsten Material, Treibstoff und weitere Versorgungsgüter beschaffen kann. Diese wurden fiktiv durch Lieferscheine verteilt.
 
Der Führungstrupp dokumentierte den Einsatz sorgfältig. Die daraus gewonnen Erfahrungen sollen im Laufe dieses Jahres in der Ausbildung umgesetzt werden und zu Verbesserungen in der Zusammenarbeit führen.
 
Die Aufgaben der Fachgruppen FK lagen im Wesentlichen im Aufbau einer Führungsorganisation, dem Einrichten und Betreiben von mobilen Führungsstellen, der Bildung von Einsatzabschnittsleitung (EAL), Untereinsatzabschnittsleitung (UEAL) sowie das Einrichten und Betreiben eines Bereitstellungsraumes für die an der Übung teilnehmenden Fahrzeuge.

Neben den Fachgruppen Führung- und Kommunikation sowie Logistik der Ortsverbände im LV HERPSL waren auch die Zugtrupps zur Übung eingeladen. Deren Aufgabe bestand darin, die im Planspiel eingesetzten Einheiten als Gegenstelle, zu simulieren. Im Planspiel übergibt die Übungsleitung eine Schadensstelle an einen Zugtrupp. Der „erkundet“ anhand der vorliegenden Informationen die Einsatzstelle und meldet das Erkundungsergebnis an die übergeordnete Führungsstelle. Für jede Einsatzstelle gibt es ein Luftbild und ein Detailbild. Anhand dieser Information müssen sich die Einsatzkräfte mit dem zur Verfügung stehenden Kartenmaterial in die Situation einarbeiten. Anschließend gilt es Personal-, Fahrzeuge-, Geräte- und Materialbedarf zu planen und den Bedarf an die UEAL weiterzuleiten, die dann entsprechend bedienen soll.
 
In einer solchen Übung kommen die vielfältigsten Aufgaben auf die Beteiligten zu. Es ist mitunter wie in der realen Lage. Da fehlt Material oder Personal, da gehen Gerätschaften kaputt, die sofort vor Ort repariert werden müssen. Geht das nicht, müssen sich die Einsatzkräfte um Ersatz kümmern. Da gibt es zuweilen auch Kommunikationsschwierigkeiten unter den Einsatzkräften und nach geraumer Zeit ist auch der eine und/oder andere am Rande der Erschöpfung. Je realer es bei einer derartigen Übung zugeht, je sicher werden die Helfer im Einsatz. Und dies gilt es in regelmäßigen Abschnitten zu üben.
 
Insgesamt war die Übung für die Teilnehmer ein Erfolg. „Je intensiver wir auf große Schadensereignisse vorbereitet sind, desto besser können wir helfen“: so Herbert Müller, Sachgebietsleiter S1-4 FK Mainz und Ausbilder an der Bundesschule in Hoya. Natürlich kommen bei jeder Übung wieder neue Dinge auf, die man verbessern kann. Die Ergebnisse nimmt jede Gruppe mit nach Hause und arbeitet daran.
 
Wir danken allen Kameraden, die sich mit einem hohen Einsatz an Personal, Material und Zeit an diesem Wochenende beteiligt haben.
 
Fachgruppen FK Fachgruppen Logistik und Zugtrupps
► Bad Homburg                    
► Bad Kreuznach
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► Kassel ► Eschwege
► Landau ► Hauenstein
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► Michelstadt
► St. Ingbert
► Neuwied
► Westerburg
► Pirmasens
  ► Sulzbach
  ► Zweibrücken
 
Legende:
  • Log-Fü = Trupp Logistik Führung (ähnlich einem Zugtrupp)
  • Log-V   = Trupp Logistik Verpflegung
  • Log-M   = Trupp Logistik Materialerhaltung
  • Log-VG = Trupp Logistik Verbrauchsgüter (wird optimal gebildet)
  • FüKomKw - hrungs- und Kommunikationskraftwagen
  • FüLa - hrungs- und Lage Anhänger)
  • FmKw - FernmeldeKraftWagen
 

Bericht und Bilder von Dagmar Eich, Öffentlichkeitsbeauftragte OV Mainz