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Gemeinsame Ausbildung mit der Freiwilligen Feuerwehr Mainz-Stadt

Am Samstag, dem 10.05.2014, fand eine gemeinschaftliche Ausbildung - mit anschließender Übung - der Freiwilligen Feuerwehr Mainz Stadt und des THW Mainz statt.

Thema: Retten von verunfallten Personen nach Gefahrstoffaustritt unter erschwerten Bedingungen.

 

Bereits seit vielen Jahren arbeiten die Freiwillige Feuerwehr (FF) Mainz Stadt und der THW Ortsverband Mainz eng zusammen.
So wurden in der Vergangenheit bereits mehrere gemeinsame Ausbildungsveranstaltungen und Übungen durchgeführt, darüber hinaus sind unsere Einsatzfahrzeuge regelmäßiger Bestandteil der Fahrzeugausstellung beim Tag der Feuerwehr. Umgekehrt haben uns die Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr bei der 60-Jahrfeier des Ortsverbandes unterstützt.

Am Samstag, dem 10.05.2014, fand wieder eine gemeinsame Ausbildungsveranstaltung statt.
Deren Thema: Retten von verunfallten und kontaminierten Personen nach einem Gefahrgutunfall.
Nach einem ca. einstündigen Theorieteil, der im neuen Gerätehaus der FF stattfand, wurde das Erlernte praktisch in Form einer Übung angewandt.
Als Übungsgelände diente hierzu das leerstehende Gelände der ehemaligen Feuerwache 2 der Berufsfeuerwehr.

Angenommene Lage und Übungsablauf:
Ein Gabelstaplerfahrer rangiert mit einem IBC-Behälter, der eine giftige Flüssigkeit enthält, auf einer Laderampe. Dabei verwechselt er den Vorwärts- mit dem Rückwärtsgang und stürzt mit seinem Gefährt – samt Ladung - die Rampe herunter. Dabei gerät der Fahrer unter die Ladung und zu allem Überfluss wird der Tank beim Sturz auch noch beschädigt. Die Chemikalie tritt aus und es bildet sich sofort eine Giftgaswolke. Durch diese Wolke fährt ein LKW mit offenen Fenstern, worauf der Fahrer bewusstlos wird und sein Fahrzeug gegen eine Hauswand steuert. Dadurch fällt ein Fass mit Säure von der Ladefläche und schlägt leck. Es besteht die Gefahr, dass sich die Säure mit der Flüssigkeit aus dem IBC-Behälter vermischt und es dabei zu einer heftigen chemischen Reaktion kommt. Fahrer und Beifahrer des LKW sind verletzt im Fahrzeug eingeklemmt. Durch den heftigen Knall, mit dem der LKW gegen die Hauswand fährt, wird der Pförtner des Unternehmens auf die Situation aufmerksam und will das Geschehen erkunden. Leider wird auch er ein Opfer der Giftgaswolke und bricht auf dem Hof zusammen. Ein weiterer Mitarbeiter des Unternehmens sieht das und setzt voller Panik den Notruf ab.
Die Leitstelle der Feuerwehr alarmiert die Freiwillige Feuerwehr und zeitgleich auch das THW. Zunächst trifft ein Löschfahrzeug (LF8) der Feuerwehr ein, es folgt der Gerätekraftwagen des THW. Während sich die Einsatzkräfte einen Weg zur Einsatzstelle suchen, kommt auch der Wehrführer der FF an der Einsatzstelle an und übernimmt die Einsatzleitung. Zunächst bildet er zwei Einsatzabschnitte (Gabelstapler und LKW) und teilt sowohl der Feuerwehr und dem THW je einen Einsatzabschnitt zu. Zusätzlich fordert er weitere Fahrzeuge nach. Das zweite Löschfahrzeug der FF (LF16) soll das THW in dessen Einsatzabschnitt unterstützen, der Mehrzweckkraftwagen des THW die FF in deren Abschnitt.
Der Zugtrupp des THW wird ebenfalls zur Einsatzstelle beordert, um vor Ort eine Befehlsstelle zu errichten und den Einsatzleiter der Feuerwehr bei seiner Arbeit zu unterstützen.

Während sich die Kameraden der Feuerwehr um das Absichern der Einsatzstelle mittels Wasser, Löschschaum und Pulverlöscher kümmerten sowie zeitgleich den Hausmeister versorgten, übernahm das THW die Rettung des Gabelstaplerfahrers und der beiden Insassen des LKW.
Selbstverständlich erfolgten alle Maßnahmen unter Atemschutz. Zu Teilen des Geländes war ein Zugang nur über eine hohe Mauer möglich. Alles benötigte Material musste also über Leitern hinweg zur Unfallstelle transportiert werden.
Der Verletzte Gabelstaplerfahrer wurde - nachdem er befreit war - zunächst reanimiert und medizinisch erstversorgt, danach erfolgt eine provisorische Dekontamination.
Auch die Verletzten aus dem LKW konnten nach kurzer Zeit geborgen werden.
Danach ging es an die Sicherung der verunfallten Ladung. Fässer und Tank wurden abgedichtet und gesichert. Durch einen „unvorhergesehenen Zwischenfall“ wurden Einsatzkräfte beider Organisationen verletzt und die jeweiligen Sicherheitstrupps – die für solche Ereignisse grundsätzlich in Bereitschaft stehen – mussten zu ihren Kameraden eilen und sie aus dem Gefahrenbereich retten.


Ihren Ausklang fand die Veranstaltung in der Unterkunft des THW. Nach einem gemeinsamen Mittagessen folgte eine gemeinsame Auswertung des Übungsablaufs.

 

Wir bedanken uns bei Boris Seipp, dem Wehrführer der FF, für Ausarbeitung und Vorbereitung der Übung.