Ereignisreicher Samstag
Untertützung des Auslandseinsatzes auf Zypern
Gegen 03:30 Uhr erreichte uns die Anforderung des THW Länderverbandes Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland (HeRpSl), im Rahmen des THW Auslandseinsatzes auf Zypern, beim Transport von SEEBA Material zu unterstützen. Eingesetzt wurde der MLW I der Fachgruppe Infrastruktur, mit dessen Hilfe unter anderem Decken, Feldbetten und weitere SEEBA Ausstattung vom Landesverband in Mainz aus zum Ortsverband nach Rüsselsheim transportiert wurden. Die beiden alarmierten Helfer (Kraftfahrer und Beifahrer) erreichten dann (relativ pünktlich zum Frühstück) um 07:30 wieder die Unterkunft.
Übung der Fachruppe Ortung
Nach dem Frühstück begann um 8:00 Uhr dann der reguläre Ausbildungsdienst des OV Mainz. Die Fachgruppe Ortung hatte eine Übung im Mainzer Umland geplant. Das Szenario sah vor, dass zwei offenbar verwirrte Personen in einem Waldgebiet abgängig waren. Diese sollten durch die THW-Rettungshunde gefunden werden. Dabei wurde besonders auf möglichst reale Einsatzbedingungen großen Wert gelegt.
So verblieb der Gruppenführer der Fachgruppe auf dem Fahrzeug und führte dort die Karte, in welcher die abzusuchenden und bereits überprüften Gebiete eingezeichnet wurden. Von dort aus konnten auch mit einem privat zur Verfügung gestelltem Laptop und Farbdrucker direkt Karten der Suchbereiche ausgedruckt werden. Im Rahmen der Übung wurde der Einsatz dieser Technik vor Ort nun das erste Mal erprobt.
Die Erfahrung der vergangenen Einsätze zeigte oft, wie wichtig gutes Kartenmaterial ist. Auf diese neue Methode wäre man jederzeit in der Lage, entsprechend angepasste Karten vor Ort und in detailgetreuen Maßstäben von bis zu 1:25.000 (nachträglich vergrößert sogar 1:12.500) bereitzustellen.
Die Suchtrupps wurden über Funk in die Gebiete eingewiesen, suchten diese mit den Rettungshunden ab und meldeten dabei alle Vorfälle und Erkenntnisse zurück an die Einsatzleitung. Nachdem beide vermissten Personen erfolgreich gefunden wurden, konnte dann eine Nachbesprechung stattfinden.
Die größte Herausforderung an diesem Tag war jedoch die unerbittliche Hitze, welche Helfern und Hunden zu schaffen machte. Allerdings zeigte der letzte Einsatz bei einer Vermisstensuche (siehe: [story:20060713132700467]) ganz klar, dass auch und gerade bei solcher Witterung Einsätze auf uns zukommen können und das ständige Üben, auch unter solchen Bedingungen, notwendig ist, um im Ernstfall vorbereitet zu sein. So muss logistisch die Versorgung mit Getränken gegeben sein und auch die Helfer müssen sich körperlich und mental auf die Belastung vorbereiten .
Während der Mittagspause bot sich eine gute Möglichkeit zur Abkühlung: Ein Bad am Rheinufer war sowohl für die Hunde als auch für die Helfer nach einem Vormittag in der schweren Einsatzbekleidung sehr erfrischend. Natürlich steht bei den Ausbildungen und Übungen das Trainieren für den Einsatzfall im Vordergrund, aber trotzdem darf dabei auch der Spaß an der Arbeit nicht zu kurz kommen. Schließlich sind alle THW-Einsatzkräfte ehrenamtliche Helfer und die Mitarbeit im THW ist auch ein Hobby.
Da das Übungsgelände jedoch etwas abgelegen war, wurde das gemeinsame Mittagessen freundlicherweise vom Küchenteam angeliefert, sodass der Nachmittag für eine Fortsetzung der Übung auch über das normale Dienstende um 15:00 Uhr hinaus genutzt werden konnte. Gegen 16:30 Uhr wurde die Übung beendet und die Helfer kehrten wieder zurück in die Unterkunft.
Herzlichen Dank noch mal an alle Helfer, die an der Übung teilgenommen oder diese anderweitig unterstützt haben!
Unwetterinsatz in der Nachbarschaft
Nachdem mehrere Unwetterwarnungen eingegangen waren, verblieben noch einige Helfer in der Unterkunft und nutzen die Zeit für einsatzvorbereitende Maßnahmen. Um 17:30 Uhr erreichte das THW jedoch ein Hilferuf aus der direkten Nachbarschaft: In der "Alten Lokhalle Mainz" waren wohl am Vortag aus nicht geklärten Gründen einige Rauchabzugsklappen ausgelöst worden. Da diese auch am Samstag während des Unwetters noch offen standen, drang eine größere Menge Wasser in das historische Gebäude ein. Die hinzugerufenen Dachdecker, welche die Klappen auf dem Dach wieder verschließen sollten, standen jedoch aufgrund der Gebäudehöhe vor dem Problem, dass keine ausreichend lange Leiter vorhanden war. Hier konnte das THW Abhilfe schaffen: Mit einer Schiebeanlegeleiter, welche per StAN in jeder 1. Bergungsgruppe vorhanden ist, können durch auseinanderschieben der Elemente Höhenunterschiede von rund 11 Metern überwunden werden.