Nachrichten

Logo BA THW




















Logo des OV Mainz

THW Ortsverband Mainz erhält Ehrensache-Preis in Koblenz

Koblenz - 9. September 2012. Nun schon im 12. Jahr wurden im Ehrenamt engagierte Rheinland-Pfälzer am vergangenen Sonntag vom SWR-Fernsehen in der Sendung „Ehrensache 2012“ in der Landesschau Rheinland-Pfalz ausgezeichnet.
 
Die Landesregierung hatte dieses Mal das Motto „Bürgerschaftliches Engagement von Jung und Alt“ vorgegeben, angelehnt an das Europäische Jahr des aktiven Alterns und der Solidarität zwischen den Generationen.
 
Zu den fünf Preisträgern unseres Bundeslandes gehört in diesem Jahr auch der Mainzer Ortsverband des Technischen Hilfswerks, dessen Ortsbeauftragter Dr. Ralf Eßmann, stellvertretend für den gesamten Ortsverband, den Preis vom Paten Roman Lob entgegennahm.
 
 
 
In der Bewerbung, die einer kritischen Jury vorgelegt wurde, dokumentierten die Mainzer ihre 60-jährige ehrenamtliche Tätigkeit. „In dieser Zeit hat es gravierende Änderungen in der Ausstattung, der Einsatzschwerpunkte und der Einsatzhäufigkeit gegeben,“ so Ralf Eßmann. „Nach dem Krieg begann das THW mit den Schwerpunkten Bergung verschütteter Personen und der Wiederherstellung von Strom- und Wasserleitungen. Mitgewirkt haben damals im Wesentlichen Männer, die das Leid des Krieges aus eigener Anschauung kannten und die helfen wollten, Leid zu mindern,“ führte der Mainzer Ortsbeauftragte weiter aus.
 
Das „Helfen wollen“ steht auch heute noch – 60 Jahre später – im Mittelpunkt, aber die Schwerpunkte des Mainzer THWs sind andere und heute helfen Männer und Frauen, Auszubildende und Frührentner, Menschen mit und ohne Migrationshintergrund, mit.
Es sind nicht nur die Auslandseinsätze, die das THW so wertvoll machen. Es sind vor allem die Technischen Hilfeleistungen im Inland, direkt in der eigenen Stadt, im eigenen Umfeld, vor der eigenen Haustüre. Die rund 80 aktiven Helfer des Ortsverbandes und die ca. 20 Personen starke Jugendgruppe engagieren sich ausschließlich ehrenamtlich für die Bürgerinnen und Bürger ihrer Stadt Mainz.
Ralf Eßmamm gibt einige Beispiele: "So unterstützen wir beispielsweise die Polizei bei den Heimspielen von Mainz 05, indem wir die Kontrollstellen ausleuchten. Wir helfen dem Deutschen Roten Kreuz, z. B. bei Open-Air-Veranstaltungen: Das DRK hilft den Menschen und wir helfen dem DRK mit Technik. Wir helfen dem Arbeiter-Samariter-Bund beim Rosenmontagszug: Der ASB hilft den Menschen und wir helfen dem ASB mit Technik. Wir helfen und unterstützen die Feuerwehr mit Spezialgeräten und wir helfen Bürgerinnen und Bürgern in Mainz, indem wir z. B. auch nach Unwettern und Sturm Dächer sichern. Auch arbeiten wir mit den Mainzer Stadtwerken zusammen. Da müssen wir z. B. nach einem Unwetter vollgelaufene Umspannstationen möglichst schnell wieder zum Laufen bringen. Und wir helfen Menschen, die nach einem Brand im Keller keinen Strom mehr haben. All dies -und vieles andere mehr- machen wir in Mainz und Rheinhessen."
Still, bescheiden und im Hintergrund, trotz 34.490 Stunden, die alle Helfer des THW-Ortsverbandes Mainz alleine im vergangenen Jahr geleistet haben.
Zu unserer sehr engagierten Mainzer Truppe, bunt gemischt und fröhlich, gehören Mädchen und Jungen zwischen 10 und 17 Jahren, junge Männer und Frauen, aber auch Kameraden und Kameradinnen mittleren Alters, ebenso Pensionäre und Rentner, die mit ihrer Lebenserfahrung einen großen Beitrag leisten, jeder auf seiner Position.
 
Seit der Gründung des Ortsverbandes am 9. Juli 1952 bis heute haben hunderte ehrenamtliche Helferinnen und Helfer dazu beigetragen, dass dieser Ortsverband eine feste und verlässliche Größe im Katastrophenschutz in Mainz und Umgebung darstellt. Sie haben Ihre Freizeit zur Verfügung gestellt, um anderen Menschen in Notsituationen zu helfen und immer auf dem neuesten Ausbildungsstand zu sein.
 
Natürlich musste eine derartige Institution auch dem Wandel der Jahrzehnte gerecht werden und sich stets der gesellschaftlichen, kulturellen und politischen Struktur im Lande anpassen. Dazu gehörten u. a. Themen wie Frauen im THW, die Jugendarbeit, knappe finanzielle Mittel und jüngst das Aussetzten der Wehrpflicht. All dies hat der OV Mainz über die sechs Jahrzehnte hervorragend gemeistert.
 
Auch Ministerpräsident Kurt Beck kam persönlich nach Koblenz und betonte in seiner Ansprache die Bedeutung des bürgerschaftlichen Engagements. Insgesamt seien in Deutschland rund 23 Millionen Menschen in Ehrenämtern aktiv, in Rheinland-Pfalz seien es 41 Prozent der Bevölkerung. Damit liege das Land bundesweit an der Spitze.
 
In der SWR-Sendung, live vom Deutschen Eck, traf die Mainzer Delegation dann auch ihren Paten Roman Lob wieder. Als Mitglied der dreiköpfigen Jury entschied er, mit Gabriela Fürstin zu Sayn-Wittgenstein-Sayn und Tatort-Darsteller Andreas Hoppe, über die Ehrensache-Preise. Roman Lob hatte, in Vorbereitung auf Auszeichnung und Sendung, den Mainzer Ortsverband besucht und sich von der Arbeit und dem Einsatz der Helferinnen und Helfer selbst überzeugt.
 
 
 
 
Wir Mainzer sind sehr stolz auf diesen Preis und gratulieren hier auch noch einmal den anderen Preisträgern:
 
·         Christian Reis aus Neupotz von der Aktion Pfalz-Storch. Der Tierschützer aus Bornheim sorgt dafür, dass die großen Zugvögel in er Südpfalz wieder zunehmend heimisch werden. Der 26-jährige Reis leitet die Pflegestation der Storchenscheune Bornheim und den Storchennotdienst.
·         Beate Diepers aus Norheim vom Kriseninterventionsteam Bad Kreuznach. Das an das Deutsche Rote Kreuz angegliederte Team steht Menschen belastenden Situationen bei, die in akuten persönlichen Notlagen schnelle Unterstützung brauchen. Z. B. kümmern sich die Helfer kümmern sich um Hinterbliebene.
·         Rudolf Kluth von der „Hand in Hand Concept Unternehmensberatung“ aus Remagen nahm den Corporate-Citizenship-Preis für ein rheinland-pfälzisches Unternehmen mit besonderem sozialen Engagement von Ministerpräsident Kurt Beck entgegen.
·         Marion Stone aus Alf an der Mosel erhielt den Publikumspreis, den die Zuschauer der SWR-Landesschau und die Hörer von SWR4 in einer Internet-Entscheidung vergeben hatten, und zwar für ihr Engagement für den Förderverein Freibad Arrastal.
 
 
Durch die Sendung führte Martin Seidler. Roman Lob, der Hamburger Bluessänger Stefan Gwildis und Mandy Capristo traten als musikalische Gäste auf.